Herbstzeit ist Kräuterwurzelzeit
Ab Ende September ziehen sich die oberirdischen Teile der Kräuter zurück. Sie fangen an zu welken. Ihre Speicherstoffe und Energie fließen in ihre Wurzeln, um dort über den Winter gespeichert zu werden. Für uns Kräuterfrauen und -männer beginnt eine der schönsten Zeiten im Jahr: die Kräuterwurzelzeit.
Kräuterwurzeln sind so kräftig und wirkungsvoll. Sie sind eine wertvolle Nahrung für Körper & Seele und Medizin gleichermaßen. „Kräuterwurzeln graben ist ein heiliges Geschäft“ sagte meine Lehrerin immer. Was sie damit meinte ist, man muss schon wissen, was man tut. Wann? Wie? Und welche Kräuterwurzeln man ausgräbt. Außerdem möglichst nachhaltig und mit großer Liebe zu den Pflanzen.
5 Gründe die Kräuterwurzelzeit zu lieben
- Die Wurzeln der Kräuter wirken teilweise noch einmal völlig anders als die restliche Pflanze. Hast du zum Beispiel gewusst, dass die Brennnesselwurzel ein spezifisches Heilkraut für die Prostata ist? Unter anderem übrigens…
- Wurzeln sind besonders kräftig und wirkungsvoll. Man benötigt nur ganz wenig um einen großen Effekt zu erzielen. Manche Wurzeln findet man häufig, wie die sehr gesunde Löwenzahnwurzel.
- Von vielen Kräutern wird als Heilpflanze vorrangig oder sogar ausschließlich die Wurzel genutzt. Zum Beispiel alle Pflanzen mit dem Wort „wurz“ in ihrem Namen. Welche fallen euch ein?
- Wurzeln sind so vielseitig nutzbar. In der Kosmetik, als Tee, Tinkturen, Salben, zum Räuchern und in der Küche. Was täte ich ohne meinen Klettenwurz Leave-in Haarpflegespray? Oder ohne Beinwellsalbe?
- Wurzen lehren uns das Maßhalten. Man gräbt sie niemals leichtfertig, immer mit großer Dankbarkeit und wenn man sie wirklich braucht. Jede Wurzel ist das größte Geschenk der Natur, eine überaus heilige Sache – im wahrsten Sinne des Wortes, „heilig“ stammt von heil, ganz. Wenn wir Wurzeln graben lernen wir die Pflanzen und ebenso uns als Ganzes zu verstehen.
Ich wünsche euch eine schöne Zeit der Verwurzelung und des Wurzelgrabens!
Franziska
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