Pflanzeninhaltsstoffe – Teil 1: Bitterstoffe Wirkung
Als Bitterstoffe bezeichnet man alle Pflanzeninhaltsstoffe, die bitter schmecken. Also auch aromatische ätherische Öle, wie sie zum Beispiel in Rosmarin vorkommen können zu den Bitterstoffe zählen. Welche Wirkung haben Bitterstoffe, wenn wir sie zu uns nehmen? Sie können so viel mehr als nur unsere Verdauung anzuregen! Aber sieh selbst…
Sieben Gründe, warum wir regelmäßig Bitterstoffe zu uns nehmen sollten
Bitterstoffe Wirkung
- Bitterstoffe kurbeln den Stoffwechsel und die Fettverbrennung an: dadurch wird süßes und fettes leichter verdaut.
- Sie unterstützen die Verdauung, helfen somit den Darm gesund zu halten, stärken folglich das Immunsystem und sie machen, dass mehr Nährstoffe über die Nahrung aufgenommen werden.
- Ein gut arbeitender Darm entlastet das Herz, den Blutkreislauf und den ganzen Organismus.
- Bitterstoffe zügeln den Appetit auf Süßes.
- Sie helfen dem Körper bei der Bildung von Basen – also gegen Übersäuerung des Körpers.
- Bitterstoffe helfen dem Körper beim Loswerden von belastenden Stoffen und unterstützen somit angenehme Nebeneffekte wie schöne Haut, kräftige Haare, einen ausgewogenen Cholesterinspiegel, einem gestärkten Herz-Kreislaufsystem, mehr Energie usw.
- Bitterstoffe wirken stimmungsaufhellend.
Bitterstoffquellen sind bitter schmeckendes Gemüse, Tees und Wildkräuter. Der bittere Geschmack sollte beim Konsumieren unbedingt erhalten bleiben. Denn die Wirkung beginnt bereits im Mund! Also den Löwenzahn bitte nicht in Wasser einlegen, damit er milder wird.
So baust du Bitterstoffe in deine Ernährung ein
Wenn es euch am Anfang zu bitter ist kombiniert die bitteren Sachen mit angenehm schmeckenden. Zum Beispiel ein Salat mit mildem Kopfsalat, ein paar bittere Wildkräutern dazu, etwas Apfel oder anderes Obst, ein paar Nüsse, wenn man möchte ein wenig Käse. Bittere Teekräuter mit angenehm schmeckenden kombinieren, mit Melisse, Minze, Zitronenverbene, Haferstroh, Brombeerblätter, Erdbeerblätter usw.
Wichtig ist, dass ihr nach und nach den Anteil der bitteren Zutaten erhöht. Der Gaumen gewöhnt sich sehr schnell an den bitteren Geschmack wenn man regelmäßig Bitteres zu sich nimmt.
Quellen für Bitterstoffe in unserer Ernährung
Wissend, wie gut Bitterstoffe für unsere Gesundheit und unseren Organismus sind stellt sich die Frage, wie kommen wir am einfachsten zu genügend Bitterstoffen? Es gibt drei Hauptquellen: Gemüse, Kräuter und Kräutertee. Hier ein kleiner Überblick der wichtigsten Bitterkräuter und bitteren Gemüsesorten für euch:
1. GEMÜSE & Obst
Melanzani, Fenchel, Gurke, Brokkoli, Karfiol, Kohlsprossen, Artischocke, Rucola, Chicorée, Endivie, Radicchio, Preiselbeeren, Granatapfel, Vogelbeere, Zitrusfrüchte (das „Weiße“), Grapefruit, Bitterorange
2. KRÄUTER & Gewürze
Als Gemüse bzw. Gewürzkraut:
Schafgarbe (junge Blätter), Löwenzahn mit Wurzel, Wegwarte mit Wurzel, Engelwurz (junge Pflanze), Gänseblümchen, Knoblauchsrauke, Giersch, Spitzwegerich, Breitwegerich, Gundelrebe
Als Gewürz:
Kurkuma, Galgant, Ingwer, Kardamom, Chinarinde, Bitterorangenschale
Aromatische Gewürzkräuter:
Rosmarin, Salbei, Bohnenkraut, Basilikum, Dille, Estragon, Fenchel, Koriander, Kümmel, Liebstöckel, Kerbel, Lorbeer, Majoran.
Als Tee bzw. in Teemischungen:
Andorn, Beifuß, Kamille, Mariendistel, Schafgarbe, Bitterorangenschale, Löwenzahn mit Wurzel, Wegwarte mit Wurzel, Kalmuswurzel, Kardenwurzel,
Sehr bitter (aufsteigend nach Bitterkeit): Hopfen, Tausendgüldenkraut, Wermut, Enzianwurzel.
Körner:
Amaranth, Hirse, Quinta
Wie misst man die Bitterkeit? Der Bitterwert
Obwohl das Empfinden von Bitterkeit sehr individuell ist gibt es auch eine objektive Skala für Bitterkeit: den Bitterwert. Ein Bitterwert von 1.000 bedeutet, dass man 1 Gramm des gemessenen Pflanzestoffs in maximal 1.000 Gramm, also einem Liter, Wasser lösen kann und immer noch das Bittere schmeckt.
Ein paar Beispiele: Enzianwurzel 10.000 – 25.000 (die bitterste heimische Pflanze, auf diesem Foto), Wermut 10.000 – 20.000, Artischockenblätter 5.000 – 15.000, Tausendgüldenkraut 2.000 – 10.000, Andorn 3.000, Bitterorangenschale 1.000.Löwenzahnwurzel hat dagegen nur einen Bitterwert von > 100. Koffein hat nur einen Bitterwert von 8.
Was war das Bitterste, das du je gegessen oder getrunken hast ? Ich bin gespannt!
Happy bitter! wünsche ich euch
Franziska
Comments
Löwenzahnwurzeln sammeln und nutzen – Engelsgarten
12/10/2021
[…] Inulin – bis zu 40 % Inulin. Es wirkt präbiotisch und stärkt somit unsere Darmflora. Bitterstoffe – so nennt man alle Pflanzeninhaltsstoffe mit bitterem Geschmack – sind wahre […]