Die wunderschöne Wegwarte
Blumen mit blauen Blüten faszinierten schon seit jeher den Menschen. Früher dachte man, dass die Wegwarte magische Kräfte besitze und dass wenn man sich mit ihrem Saft beträufle man beliebter würde und alle Wünsche in Erfüllung gingen. Wie praktisch!
Die Wegwarte als Heilpflanze
Die Wegwarte bringt die Verdauung in Schwung und hilft dem Körper schädliche Stoffe loszuwerden. Aufgrund ihres hohen Gehalts an Bitterstoffen regt die Wegwarte alle Verdauungsorgane an.
Als Heilpflanze wird sie mit ihre wertvollen Bitterstoffen gegen Appetitlosigkeit und alle Stoffwechsel bedingten Beschwerden wie Magen-Darmbeschwerden, unreine Haut, Müdigkeit oder Kopfschmerzen eingesetzt. Darüber hinaus enthält die Wegwarte genauso wie der verwandte Löwenzahn den Stoff Inulin, der sie besonders interessant macht. Inulin ist ein Mehrfachzucker und wirkt ins unserem Darm als wertvolle Ballaststoffe. Es unterstützt die gesunden Darmbakterien beim Wachstum – ist also ein Präbiotikum) und stärkt somit auch unser Immunsystem, das ja mit einer gesunden Darmflora einher geht. Besonders viel Inulin enthält die Wurzel der Wegwarte im Herbst. Man nützt die Wegwarte als Tee oder das frische Kraut als Gemüse im Salaten oder Smoothies. Die Wurzel der Wegwarte wirkt am stärksten. Sie ist daher die traditionelle Arzneidroge: Cichorii radix. Aber auch das getrocknete Kraut (Cichorii herba) ist beliebt für Teemischungen.
Wie man aus der Wurzel der Wegwarte und des Löwenzahns eine Kaffeeersatz („Blümchenkaffee“) herstellt erfährst du hier: Löwenzahnkaffee selber herstellen.
Sehnsucht – Das Wesen der Wegwarte
Es war einmal ein hübsches Mädchen mit Augen so blau wie der Himmel. Sie war immer fröhlich, meistens hatte sie ein Lächeln auf den Lippen und stets ein gutes Wort für die Menschen in ihrer Umgebung, wenn diese einmal traurig waren. – Das Mädchen wartete sehnsüchtig auf die Rückkehr ihres Geliebten. Er ging weg, denn er wollte die Welt sehen und sie wusste nicht, wann er wiederkommen würde. Sie stand am Wegesrand und wartete voll Sehnsucht. Tage, Wochen, Monate. Da wurde die Sehnsucht in ihr so groß, dass sie traurig wurde. Eines Tages erbarmte sich der liebe Gott ihrer und verwandelten das Mädchen in eine wunderschöne Blume. Ihre Blüten waren so blau, wie die Augen des schönen Mädchens. Die Wegwarte steht als Blume mit blauen Blüten von ihrem Wesen nach für die Sehnsucht.
Die Wegwarte als Bachblüte
Die Wegwarte ist auch die 8. Bachblüte (Chicory) Sie heißt „Blüte der Mütterlichkeit“ oder „Beziehungsblüte“ Die 8. Bachblüte gilt als Hilfe für jene Menschen, mit einer übertriebenen Fürsorge für andere Menschen und zwar dann, wenn diese Fürsorge damit verbunden ist, dass man dafür als Gegenleistung verlangt, dass man geliebt wird. Solche Menschen tendieren dazu, sich ständig in das Leben anderer einzumischen, ihnen die Hilfe quasi aufzuzwingen um dafür als Lohn Dankbarkeit und Liebe zu erhalten. Ist die Dankbarkeit und Liebe dann nicht groß genug fühlen sie sich unverstanden und ungerecht behandelt und verstehen nicht, dass sie nicht mit großer Liebe belohnt werden, wo sie doch immer so viel geben. Die Bachblüte Chicory (Wegwarte) hilft in diesem Fall indem sie den betroffenen Menschen erkennen lässt, dass die Liebe bedingungslos ist. Dass Liebe einfach existiert Zu viel Sehnsucht macht mich manchmal traurig. Es erscheint auf einmal alles so weit weg und ich kann es kaum erwarten, dass meine Wünsche endlich wahr werden.
Wenn die Sehnsucht zu groß wird erinnert mich die Wegwarte mit ihren kurz blühenden Blüten an die Vergänglichkeit des Lebens. Und daran, dass es wohl besser ist, das hier und jetzt zu genießen als sich in Sehnsucht zu verzehren.
Franziska
GRAFIK auf dem Foto von Daniela Drescher. Grätz Verlag
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Haftungsausschluss: Jede Anwendung der hier genannten Rezepte muss im Vorfeld mit einem Arzt abgeklärt werden. Die Anwendung von Heilpflanzen ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Die Autorin übernimmt keine Verantwortung für mögliche folgen einer Anwendung. Nicht für Schwangere, stillende Mütter und Kleinkinder geeignet.